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Oberbürgermeister Griesert besucht Arbeitsagentur und Jobcenter

In einer Videokonferenz unterhält sich Oberbürgermeister Wolfgang Griesert mit einer arbeitssuchenden Kundin. Foto: WFO

Osnabrück. Die Corona-Pandemie erreicht den Arbeitsmarkt, auch in Osnabrück. Oberb­­­ürgermeister Wolfgang Griesert hat am 03. Juni 2020 deshalb die Agentur für Arbeit und das Jobcenter besucht und sich vor Ort über aktuelle Herausforder­­ungen und Lösungsansätze informiert.
„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist schwierig“, erklärt Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, gleich zu Beginn des Besuchs. „Die Arbeitslosigkeit ist in den letzten Wochen kräftig gestiegen. Im Vergleich zu April hat sich der Anstieg jedoch bereits verlangsamt“, so Fern. In der Stadt Osnabrück suchen derzeit 1.322 Menschen eine Beschäftigung. Das sind 21,3 Prozent mehr als im Mai 2019 und entspricht einer Quote von 7,9 Prozent.
Dass die Arbeitslosigkeit nicht noch deutlicher ansteigt, verhindert die Möglichkeiten der Kurzarbeit, darin sind sich Christiane Fern, Oberbürgermeister Griesert und Dr. Petra Bergmann, die den Termin für die WFO begleitet hat, einig. „Unternehmen sollten dieses Instrument intensiv und solange wie nötig nutzen, um die Entlassung von Beschäftigten zu vermeiden“, appelliert Griesert.
Neben der Agentur für Arbeit erlebt auch das Jobcenter derzeit eine erhöhte Nachfrage. „Vor der Pandemie gab es in Osnabrück 8.200 Bedarfsgemeinschaften in Osnabrück. Wir erwarten, dass wegen Corona rund 2.500 Bedarfsgemeinschaften hinzukommen“, sagt Nicole Anell, Geschäftsführerin des Osnabrücker Jobcenters. 1.100 Anträge wurden seit Beginn der Krise eingereicht, 800 davon hat das Jobcenter bereits bewilligt. „Diese Antragsflut konnten wir nur dank des großen Engagements und der Flexibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewältigen“, so Anell.
Zudem reagieren Agentur für Arbeit und Jobcenter mit neuen Prozessen und Instrumenten auf die Krise. Die Agentur für Arbeit analysiert die Arbeitslosigkeit von jungen Mengen unter 25 und Migranten, um spezielle Qualifizierungsmaßnahmen anzubieten. Beide Gruppen sind besonders häufig von den wirtschaftlichen Folgen der Krise betroffen. Das Jobcenter pflegt den Kontakt zu seinen Kundinnen und Kunden seit einigen Wochen nicht mehr vor Ort, sondern auch via Video-Chat.
Für die Stadt Osnabrück verursacht die Entwicklung am Arbeitsmarkt bereits erhebliche Mehrkosten. Sie trägt die Kosten der Unterkunft, die bei Neuanträgen für die Dauer von sechs Monaten in voller Höhe anerkannt werden. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert sprach deshalb das finanzielle Engagement des Bundes und der Länder sowohl bei den Kosten der Unterkunft als auch der Gewerbesteuerausfälle an: „In den letzten fünf Jahren haben wir die Kassenkredite der Stadt Osnabrück um 70 Mio. Euro reduziert. Es besteht jetzt die Gefahr, dass die Corona-Krise die großen städtischen Konsolidierungserfolge langanhaltend zunichtemacht“, so Griesert.
Umso wichtiger ist es daher, dass die Osnabrücker Wirtschaft schnell wieder Fahrt aufnimmt. Der Oberbürgermeister setzt in diesem Zusammenhang auf die enge Kooperation zwischen Wirtschaft und Institutionen in Osnabrück. „Im Krisenstab Wirtschaft tauschen sich die Wirtschaftsförderung und die Agentur für Arbeit, aber auch die IHK, Handwerkskammer und die Banken regelmäßig aus und arbeiten zusammen. Diese Zusammenarbeit stimmt mich optimistisch, dass wir bestmöglich durch die Krise kommen“, sagte Griesert. „Zudem erwarte ich, dass das Konjunkturpaket der Bundesregierung neue Dynamik entfacht.“