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IHK: Corona sorgt bei drei von vier Betrieben für Umsatzverluste

Foto: osnalive Medien

Osnabrück. Die Corona-Pandemie hat gravierende Auswirkungen auf die Geschäfte der regionalen Betriebe. Drei von vier Unternehmen rechnen im aktuellen Jahr mit teilweise drastischen Umsatzeinbußen. Rund jeder zwanzigste Betrieb im IHK-Bezirk bangt sogar um seine Existenz. Dies sind die Kernergebnisse einer aktuellen Blitzumfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, an der sich mehr als 200 Unternehmen beteiligt haben.
„Die Lage der regionalen Betriebe bleibt weiter kritisch. Die ersten Lockerungen reichen nicht aus, um das Überleben zuvor gesunder Betriebe zu gewährleisten. Die Rückmeldungen auf unsere Umfrage zeigen, dass sich die Krise tief in die Unternehmenslandschaft eingegraben hat und sich deutlich auf den Arbeitsmarkt auswirken wird“, erklärt Uwe Goebel, Präsident der IHK.
Am stärksten haben die Betriebe mit Nachfragerückgängen zu kämpfen. Davon betroffen sind 67 % der Unternehmen. 28 % der Unternehmen berichten von Problemen bei der Beschaffung von Waren oder Logistikproblemen. Bei jedem vierten Betrieb – vor allem im Gastgewerbe und in der Reisewirtschaft,– liegen die Geschäfte weiterhin ganz oder in großen Teilen still. Corona-bedingte Mitarbeiterausfälle beklagen 14 % der Betriebe.
Die sinkenden Umsätze machen sich auch in der Personalpolitik der Unternehmen bemerkbar. 61 % der Betriebe setzen demnach auf Kurzarbeit und 44 % verzichten vorerst auf Neueinstellungen. Bei 9 % der Betriebe sind die Auswirkungen so gravierend, dass Kündigungen in der Stammbelegschaft erwogen werden.
„Die Rückmeldungen der Unternehmen zeigen, dass wir auch in unserer Region demnächst mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen müssen“, sagt Goebel. Hier liege die Region zwar aktuell auf einem niedrigen Niveau. Allerdings sind die regionalen Zahlen im April bereits deutlich stärker gestiegen als im Niedersachsendurchschnitt.
„In dieser beispiellosen Krise ist nun politischer Mut gefragt“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Die Unternehmen wünschten sich Maßnahmen, die die Auswirkungen der aktuellen Einschränkungen abfedern, insbesondere die Beendigung des branchenbezogenen Shutdowns sowie weitere Lockerungen. Zugleich brauche es mittelfristige Wachstumsimpulse. „Unternehmenssteuersenkungen sind für die Unternehmen jetzt mit Abstand die wichtigste Maßnahme. Hierfür sprechen sich 57 % der befragten Betriebe aus“, sagt Graf.
Die IHK führte die Blitzumfrage zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie vom 7. bis zum 12. Mai durch.