Georgsmarienhütte. Das Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken hat in rund zweijähriger Bauzeit einen fünfstöckigen Trakt des Hauses mit 3872 Quadratmetern komplett saniert und nimmt ihn nun in Betrieb.
Untergebracht sind hier die Intensivüberwachungspflege mit zwölf Betten, die Onkologie (20 Betten), die Chirurgie (18 Betten), die Orthopädie (16 Betten) und die Hals-Nasen-Ohren-Abteilung (vier Betten). Jedes Patientenzimmer hat nun ein helles freundliches Gesicht und ist mit einer Sanitärzelle ausgestattet.
Das Krankenhaus bekommt zudem erstmals eine Palliativstation, die ebenfalls im sanierten Bereich eingerichtet wurde. Schwerkranke Patienten vor allem aus dem Südkreis können auf der neuen Palliativstation intensiv betreut und am Ende des Lebens begleitet werden. Die Station sei ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Hauses, sagt deren ärztliche Leiterin Dr. Petra Hoffknecht. Das Ziel sei eine optimale Versorgung sowohl medizinisch wie auch im psychosozialen und spirituellen Bereich.
„Bereits direkt nach der Diagnosestellung einer unheilbaren Erkrankung mit großer Belastung kann den Betroffenen effektiv geholfen werden, um so viel Lebensqualität wie möglich zu erhalten oder wieder zu erlangen“, so Wiebke Schrader, Palliativmedizinerin und Oberärztin der neu eingerichteten Einheit.
„Gerade in schwierigen Situationen kommt es auf das gute Zusammenspiel des multiprofessionellen Teams an, das sich auf die neue Aufgabe, die Herausforderung und das Zusammenwachsen freut“, betont Larissa Berndsen, Bachelor of Science in Nursing, die die Palliativstation nach ihrem Studium bereits im Aufbau inhaltlich begleitet hat und Teil des Pflegeteams ist.
Die neue Palliativstation mit zehn Einzelzimmern unterscheidet sich durch besondere Details von anderen Stationen des Krankenhauses. So gibt es einen ‚Raum der Stille‘ als Ort des Innehaltens oder auch für den Austausch. Zudem wird den Patienten und Angehörigen zukünftig eine 40 Quadratmeter große überdachte Loggia mit Blick auf den bewaldeten Harderberg zur Verfügung stehen. Die Loggia wird mit dem Bett befahrbar sein. Ebenso bietet die Station ein großes therapeutisches Bad und ein Wohnzimmer mit Küchenzeile als Aufenthaltsraum oder alternativen Treffpunkt.
Die Palliativstation passt zum wachsenden onkologischen Schwerpunkt am Franziskus-Hospital Harderberg mit seinem Brust-, Darm- und Lungenzentrum. Darüber hinaus kann auch die stationäre Versorgung und intensive Behandlung von Patienten der kooperierenden Praxis für Strahlentherapie bei hoher Symptombelastung verbessert werden.
„Durch eine frühe Integration in das gesamtonkologische Behandlungskonzept erweitert eine moderne onkologische Palliativversorgung den Fokus von einer reinen Versorgung am Lebensende hin zu einer erweiterten, multiprofessionellen Versorgung während des gesamten Verlaufs einer lebensbedrohlichen Erkrankung“, erläutert Dr. Hoffknecht. Auf diese Weise könne Lebensqualität deutlich verbessert und Lebenszeit verlängert werden, was mittlerweile in vielen Studien habe belegt werden können.
Das hoch motivierte multiprofessionelle Team aus Pflegenden, Ärzten, Psychologen, Seelsorge, Sozialdienst und unterschiedlichen Therapeuten, das für die Palliativstation eigens zusammengestellt wurde, unterstützt schwerstkranke Menschen in jedem Stadium ihrer Erkrankung und begleitet sie am Ende des Lebens.
