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VW-Chef Blume spielt Doppelrolle – doch wie lange noch?

Wolfsburg (dts) – Volkswagen verhandelt direkt mit der US-Regierung über die Beilegung des Zollstreits und bietet im Gegenzug weitere Investitionen in den USA an.

„Ich war selbst in Washington und wir sind seitdem in regelmäßigem Austausch“, sagte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns, der „Süddeutschen Zeitung“. Primärer Ansprechpartner sei der US-Handelsminister, „aber letztlich gehen die Themen auch über den Tisch des US-Präsidenten“, sagte Blume und fügt an: „Wir erleben bislang absolut faire, konstruktive Gespräche.“ Er spreche dort für den VW-Konzern, aber er habe immer Lösungen im Blick, die generell angewendet werden könnten.

Auf die Frage, was er bei den Gesprächen anbiete, sagte Blume: „Der Volkswagen-Konzern will in den USA weiter investieren.“ Schon jetzt beschäftige VW in den USA über 20.000 Menschen direkt, über 55.000 Menschen indirekt, es würden Autos, Schulbusse und Lastwagen gebaut, zudem gebe es eine Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Rivian. Blume sagte der SZ: „Mit weiteren, massiven Investitionen würden wir darauf aufbauen. Das alles sollte bei den Entscheidungen eine Rolle spielen.“ Es müsse das Prinzip gelten: Wer in einem Land investiert, sollte von besseren Rahmenbedingungen profitieren.


Zur Diskussion um die Sanierung und den Abbau vieler Jobs bei VW sagte Blume: „Letztlich sollte allen klar sein: Es muss etwas passieren, wenn dieses einzigartige Unternehmen in Deutschland langfristig überleben und im globalen Automobilmarkt eine bedeutende Rolle spielen will.“ Die Lage sei kritisch gewesen. Zu seiner Person meinte er: „Ein Trainer bekommt keinen Pokal, wenn er einen Verein vor dem Abstieg bewahrt.“ Er habe aber „eine große innere Unabhängigkeit“. Seine Doppelrolle als Chef von VW und Porsche, die zuletzt wieder deutlich kritisiert wurde, sei „nicht für die Ewigkeit aufgesetzt“. Blume zur SZ: „Es kann der Zeitpunkt kommen, an dem wir entscheiden, die Konzentration auf eine der beiden Rollen zu legen.“

Foto: Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur