Osnabrück. Vom 16. bis 22. September stand das Thema Ablenkung im Straßenverkehr im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit. Ziel der Aktion: Die Polizei wollte möglichst viele Verkehrsteilnehmer für die Gefahren von Handynutzung oder anderen Ablenkungen beim Fahren sensibilisieren und entsprechende Verstoße ahnden.
Dabei gab es mehr rund 100 Verkehrs-kontrollen in der gesamten Polizeidirektion Osnabrück, von den Ostfriesischen Inseln bis zum Teutoburger Wald. Insgesamt wurden 980 Fahrzeuge kontrolliert, darunter zahlreiche Pkw, aber auch Lkw und Radfahrer. In 163 Fällen stellte die Beamten Verstöße wegen der Benutzung des Handys im Straßenverkehr fest. In 25 weiteren Fälle hielten die Polizisten Verkehrsteilnehmer an, die anderweitig abgelenkt waren. Auch Aufklärungs- und Sensibiliserungsgespräche mit den Verkehrsteilnehmern waren Teil der Aktion, die weitestgehend erfolgsversprechend verliefen.
Die belangten Pkw und LKW-Fahrer müssen nun mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro und einem Punkt rechnen. Bei den kontrollierten Fahrradfahrern beträgt das Bußgeld 55 Euro. Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück: „Die Kontrollen haben gezeigt, dass das Thema Ablenkung durch Handy und Co präsent ist. Wir können es gar nicht oft genug sagen: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert die volle Aufmerksamkeit und darf nicht zur Nebensache werden.“ Im letzten Jahr ahndeten die Beamten der Polizeidirektion Osnabrück mehr als 3.000 Handyverstöße.
Zudem dürfte das Dunkel-feld in diesem Themenfeld überdurchschnittlich hoch sein. Nicht nur die Nutzung von Handys und Smartphones, auch Trinken, Essen, Rauchen oder das Bedienen des Radios bzw. Navigationsgerätes führt zu Unaufmerksamkeit. „Ablenkung am Steuer verringert die Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen und verlän-gert die Reaktionszeiten“, so Ellermann. Das Telefonieren während der Fahrt ist genauso gefährlich wie das Fahren mit 0,8 bis 1 Promille Blutalkohol, belegen wissenschaftliche Studien. Internationale Studien belegen noch dazu, dass Ablenkung mit der Hälfte der Verkehrsunfälle in Zusammenhang steht.
Die Kontrollwoche fand im sogenannten TISPOL-Verbund (Traffic Information System Police) statt. Dieser stellt den Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der EU dar, die durch gemeinsame Aktionen die europaweit häufigsten Unfallursachen bekämpfen.