Osnabrück. Knapper Wohnraum, eine sich wandelnde Stadtgesellschaft und sich verändernde Ansprüche: Die Herausforderungen rund um das Thema Wohnen sind groß. Die Kontaktstelle Wohnraum der Stadt Osnabrück sucht Menschen, die dafür individuelle, zukunftsfähige und insbesondere nachahmenswerte Lösungen gefunden haben. Insgesamt 10.000 Euro Preisgeld lobt die Stadt im Rahmen des Osnabrücker Preises „So wohnt OS“ für die besten Ideen aus.
„Die Wünsche, aber auch die Möglichkeiten zu wohnen, sind sehr unterschiedlich“, sagt Stadtbaurat Frank Otte. Bau-, Wohn- und Energiekosten steigen und erfordern zusammen mit dem Klimawandel einen neuen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Gleichzeitig verändert sich die Stadtgesellschaft. Die Menschen werden immer älter, rund die Hälfte der Haushalte in Osnabrück sind Einpersonenhaushalte und der Zuzug aus dem Umland nimmt zu. Zudem gewinnt das Miteinander außerhalb der klassischen Familie verstärkt an Bedeutung. „Wir möchten deshalb mit dem Preis Menschen belohnen, die als Pioniere neue Wohnansätze umsetzen und ihre Ideen teilen“, so Otte.
Diese Ideen können ganz unterschiedlich sein. Es kann um enge Gemeinschaften unter Nachbarn gehen, die ihr Zusammenleben so organisieren, dass alle profitieren. „Das beginnt schon bei der Abmachung zwischen zwei Nachbarn, von denen einer den Rasen mäht, während der andere abends auf die Kinder aufpasst“, erklärt Sabine Steinkamp von der Kontaktstelle Wohnraum. Auch Nachbarschaften, die Geräte, Werkzeuge oder Fahrzeuge teilen und somit Geld und Platz sparen, sind angesprochen. Dabei kann es sich um einen Zusammenschluss unter zwei Nachbarn oder um ganze nachbarschaftliche Netzwerke handeln. Hinzu kommen Projekte, bei denen auf engem Raum viel Wohnqualität geschaffen wird. „Ich bin mir sicher, dass es neben diesen Beispielen noch viele weitere Ideen gibt, die wir gerne kennenlernen und einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchten“, so Steinkamp.
Die Kriterien für die Preisvergabe sind der Innovationsgrad, die Förderung des städtischen Gemeinsinns, bürgerschaftliches Engagement, Wohnqualität, Nachhaltigkeit, effektivere Wohnraum- oder Flächennutzung, Übertragbarkeit und Transparenz.
Teilnehmen können neben Einzelpersonen ab 18 Jahren auch Gruppen, Nachbarschaften, Verbände, Vereine und Unternehmen. Bedingung ist, dass die Projekte in Osnabrück umgesetzt worden sind. Außerdem ist das Ziel des Preises, die Projekte in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Alle Bewerberinnen und Bewerber sollten deshalb bereit sein, sich und ihren Beitrag mit unserer Unterstützung in der Öffentlichkeit vorzustellen“, betont Steinkamp. Das soll zum Beispiel über Pressemitteilungen und die Präsentation der Preisträger auf der Messe „Bauen und Wohnen“ der Sparkasse Osnabrück im Februar 2020 geschehen.
Die Bewerbung ist schriftlich bei Marvin Schäfer von der Kontaktstelle Wohnraum, Bierstraße 17/18, schaefer.m@osnabrueck.de, einzureichen. Der das Projekt beschreibende Teil sollte nicht länger als vier DIN-A-4-Seiten sein. Fotos und Videos können angefügt werden. Bewerbungen per E-Mail sollten eine Größe von 20 Megabyte nicht überschreiten und in den Formaten jpg, mp3 oder mp4 eingereicht werden. Teilnahmeschluss ist der 31. Oktober. Weitere Informationen sowie ein Bewerbungsformular zum Preis „So wohnt OS“ gibt es unter www.osnabrueck.de/so-wohnt-os.