Osnabrück. Sie sind da: Der Zoo Osnabrück hat seine eigenen „Zoo-Lights“ in Empfang genommen. Die 160 extra hergestellten Lichtfiguren erhellen den abendlichen Zoo vom 14. September bis 10. November 2019 bei der Veranstaltung „Geheimnisvolle Lichterwelten – Zoo-Lights Osnabrück“. Die leuchtenden Tiger, funkelnden Flamingos und Co. werden auch in anderen Zoos für Abwechslung sorgen und den Zoo Osnabrück somit langfristig finanziell unterstützen.
Neue Bewohner im Zoo Osnabrück: Ein großer Orang-Utan schaut aus dem Gebüsch hervor und ein Löwenweibchen wacht am Wegesrand. Noch sind sie nur zum „Probesitzen“ hier: „Bei diesen Zoobewohnern handelt es sich um unsere neuen und eigenen Lichtfiguren der Zoo-Lights. Die haben wir in diesem Jahr selbst produzieren lassen“, erklärt Zoogeschäftsführer Andreas Busemann. Bislang hatte der Zoo eine ähnliche Lichtausstellung zwei Mal gemietet und damit Besucher im Herbst 2017 und 2018 im abendlichen Zoo begeistert. In den vergangenen Monaten wurden nun eigene Figuren in China angefertigt und mit dem Schiff nach Deutschland gebracht. Vor einigen Tagen kamen die großen Container per LKW im Zoo an: „Die Besucher können sich in diesem Herbst auf eine komplett neue Ausstellung freuen. Unsere Figuren sind überwiegend naturnaher gestaltet und teilweise deutlich größer. Am größten sind die Giraffen mit vier Meter Höhe. Es gibt auch viele neue ‚Tierarten‘ wie Tapire, Rote Pandas und Schimpansen“, verrät Diana Reuvekamp, Veranstaltungskauffrau im Zoo Osnabrück, die die Zoo-Lights als Projektleiterin betreut: „Bei der Auswahl für die Produktion setzten wir insbesondere auf Tierarten, die hier im Zoo leben. Aber es gibt auch Arten, die nicht bei uns zuhause sind, die jedoch besonders beliebt oder exotisch sind, wie Koalabären. Für die Herstellung haben wir dann Fotos ausgesucht, die die Tiere bereits in Positionen zeigen, wie sie gut als Leuchtfigur zu platzieren sind.“
Neu ist außerdem, dass die Route durch die komplette, 2018 eröffnete Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“ führt: Hier grasen zum Beispiel leuchtende Bisons und in den Bäumen sorgen Schnee-Eulen für staunende Blicke gen Himmel. Vom 14. September bis 10. November können Besucher die neuen „Geheimnisvollen Lichterwelten – Zoo-Lights Osnabrück“ immer freitags bis sonntags von 18 bis 22 Uhr sehen, ab dem 3. November beginnt die Veranstaltung bereits um 16:30 Uhr.
„Geheimnisvolle Lichterwelten“ auf Tour
Aber nicht nur hier vor Ort sollen die Osnabrücker Zoo-Lights die dunkleren Jahreszeiten erhellen. Zoogeschäftsführer Andreas Busemann erklärt, warum der Zoo die insgesamt sogar über 260 Objekte selbst herstellen ließ: „In den letzten zwei Jahren sind die Zoo-Lights sehr gut bei den Besuchern angekommen. Durch die sehr hohen Ausleihkosten konnten wir jedoch nur geringe Gewinne erzielen. Nun haben wir die komplette Ausstellung selbst produzieren lassen und rechnen damit spätestens in fünf Jahren in die Gewinnzone zu kommen.“ Durch eine ausgeklügelte Marketing-Strategie könne dies sogar früher der Fall sein: „Wir werden die Zoo-Lights unter dem Namen ‚Geheimnisvolle Lichterwelten‘ auch an andere Zoos vermieten und bauen somit ein neues Geschäftsmodell auf. Wir haben hierfür extra mehr Exponate produzieren lassen. Der Zoo Rostock sowie der Zoo Heidelberg sind bereits dabei. Wenn wir dieses Niveau halten können, rentiert sich der Kauf der Ausstellung bereits nach zwei Jahren“, so Busemann. Mit dieser neuen Geschäftsidee möchte der Zoo trotz einer temporären höheren Bezuschussung durch die Stadt Osnabrück weiter an seiner Eigenwirtschaftlichkeit arbeiten: „Vor uns liegen noch einige große Projekte: Noch in diesem Jahr startet der Bau der neuen Löwenanlage. Anschließend sollen die Areale der Elefanten sowie der Seelöwen folgen. Für diese Mammutprojekte müssen wir noch einmal viel Geld in die Hand nehmen, um die letzten Schwachstellen in der Tierhaltung zu verbessern.“
Ausstellungsbesitzer dank Sponsorenpool
Bei diesem für einen Zoo außergewöhnlichen Geschäftsmodell spielt der große Sponsorenpool des Osnabrücker Zoos eine entscheidende Rolle. Rund 200 Firmen aus der Region unterstützen den Zoo und Partner DIGILED konnte in ganz besonderer Weise bei den Zoo-Lights helfen: „Wir haben den Kontakt zu der chinesischen Firma hergestellt, die die Zoo-Lights entwarf und anfertigte, und auch die Produktion vor Ort betreut“, erklärt Joachim Fiedler, Geschäftsführer von der DIGILED GmbH. Außerdem hilft Fiedler mit neuer LED-Beleuchtung den Energieverbrauch bei der stimmungsvollen Illumination des Waldzoos während der Zoo-Lights um 80 Prozent zu senken. Als tierisches Zeichen der besonderen Partnerschaft schenkt DIGILED dem Zoo außerdem einen etwa 1 Meter hohen Miniatur-Elefanten aus Silikon, den die Besucher ebenfalls bei den Zoo-Lights sehen können.
Auch bei der Vermarktung der „Geheimnisvollen Lichterwelten“ an andere Zoos und Tierparks wird der Zoo Osnabrück von einem langjährigen Partner unterstützt: von der HK-Medien GmbH. Geschäftsführer Hans-Jürgen Klumpe beschreibt: „Wir arbeiten bereits seit etwa fünf Jahren eng mit dem Zoo im Bereich Licht- und Tontechnik zusammen. Nun kümmern wir uns beispielsweise um den Transport sowie den Aufbau der Zoo-Lights in den anderen Zoos. Dazu sind wir auch schon nach Rostock und Heidelberg gefahren und haben dort vor Ort die Veranstaltungen mitgeplant.“
Eventwochenenden: Mittelalter bis Halloween
Neben den bunten, neuen Lichtfiguren bietet der Zoo im Zeitraum der „Geheimnisvollen Lichterwelten“ an mehreren Wochenenden ein abwechslungsreiches Zusatzprogramm: „Bei den ‚Tierischen Comedy Nights‘ treten verschiedene Comedians im Zoo auf. Das ‚Mittelalter Spectaculum‘ lässt die Besucher wieder in die Vergangenheit reisen und beim ‚Indian Summer‘-Wochenende geht es nach Nordamerika“, berichtet Diana Reuvekamp. Anschließend ruft der Zoo vom 30. Oktober bis 2. November wieder zum Gruseln beim „Halloween-Festival“ auf. Zum Abschluss können Kinder vom 3. bis 10. November bei der „Laternenwoche“ ihre eigenen Lichter mit in den Zoo bringen.
Während der gesamten Zoo-Lights-Zeit können die Besucher natürlich auch die anderen Zoobewohner besuchen und ihnen „Gute Nacht“ sagen. „Einige unserer Tiere schlafen während der abendlichen Veranstaltung bereits, andere werden mit der Dämmerung erst so richtig aktiv“, erklärt Reuvekamp. „Um die Bewohner mit der Veranstaltung nicht zu stören, stimmen wir uns eng mit unseren wissenschaftlichen Kuratoren ab. Bei der Planung der Route, Ausrichtung der Lichtobjekte und Wahl der Veranstaltungsflächen nehmen wir natürlich immer Rücksicht auf die Tiere. Daher haben einige der Tierhäuser am Abend auch geschlossen.“