Osnabrück. In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli haben Unbekannte versucht, die über 500 Jahre alte Eingangstür des historischen Rathauses mit Brandbeschleuniger in Brand zu setzen.
Der Wachdienst des Weinfestes wurde gegen 1.30 Uhr von Passanten informiert. Das Feuer konnte glücklicherweise rasch unter Kontrolle gebracht werden. Hintergründe zum Motiv sind derzeit nicht bekannt.
„Die Tür des historischen Osnabrücker Rathauses, in dem 1648 der Westfälische Frieden beschlossen worden ist, ist symbolisch eine Tür des Friedens. Ob aus Zerstörungswut oder als Tat, dies sich gegen das Engagement der Stadt für den Frieden richtet: Ich bin entsetzt und erschüttert über diesen kriminellen Akt und hoffe, dass der oder die Täter schnell überführt werden“, so Oberbürgermeister Wolfgang Griesert.
Die Stadt hat Kontakt mit der Polizei aufgenommen. Es wurde Strafanzeige gestellt. Sowohl das Holz der denkmalgeschützten Tür mit der Friedensklinke als auch der Steinboden wurden in Mitleidenschaft gezogen. Wie schwer die Tür beschädigt ist, werden Sachverständige überprüfen.
Da das Rathaus ein Gebäude von nationaler Bedeutung ist und zum Europäischen Kulturerbe gehört, wurde von der städtischen Denkmalpflege das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet, um abzustimmen, wie eine sachgemäße Restaurierung vorgenommen werden kann.
Zeugen werden gebeten sich bei der Polizei unter der Rufnummer 0541 327-2215 zu melden. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, hat die Stadt Osnabrück eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt.
Hintergründe zur Tür:
Die berühmte Rathaustür aus schwerem Eichenholz ist die Originaltür aus der Zeit der Errichtung des Rathauses. Das Holz für die Tür wurde um 1494 gefällt. Die Tür ziert eine bronzene Klinke des Osnabrücker Bildhaues Fritz Szalinski. Die Rathaustür mit Klinke gilt als das meist fotografierteste Motiv der Friedensstadt Osnabrück.