Hannover. Unter der Koordination des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen war die Polizei seit November an einer großangelegten internationalen Aktion gegen Enkeltrickbetrüger beteiligt. Der Einsatz, der am Freitag, den 6. Dezember 2024, endete, führte europaweit zu 15 Festnahmen, davon 10 unter Beteiligung niedersächsischer Beamter. Dank der Maßnahmen konnte allein in Niedersachsen ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro verhindert werden.
Umfang und Beteiligte des Einsatzes
Im Rahmen der sogenannten „Action Weeks“ arbeiteten knapp 100 Ermittlerinnen und Ermittler aus Niedersachsen mit Kolleginnen und Kollegen aus weiteren deutschen Bundesländern, dem Bundeskriminalamt sowie aus sieben europäischen Ländern zusammen. Europol unterstützte die länderübergreifenden Ermittlungen. Insgesamt waren rund 1000 Einsatzkräfte beteiligt, darunter 600 aus Deutschland.
Hintergrund: Die Masche des Enkeltricks
Der Enkeltrick zielt auf ältere Menschen ab, die durch geschickte Täuschung um hohe Geldsummen gebracht werden sollen. Täter geben sich am Telefon als Angehörige aus und schildern Notlagen wie Unfälle oder medizinische Notfälle. Unter emotionalem Druck werden die Opfer dazu gebracht, Bargeld oder Wertsachen an Unbekannte zu übergeben, die sich als Abholer ausgeben.
Entwicklung und Ergebnisse
Zunahme der Fälle: Zwischen 2016 und 2021 verfünffachten sich die Fälle in Niedersachsen.
Aktuelle Trends: Seit 2022 sind die Fallzahlen rückläufig, jedoch stiegen die Schadenssummen erheblich, besonders 2023 und 2024.
Verhinderte Schäden: Die jüngsten Aktionen verhinderten allein in Niedersachsen Verluste von rund 1,5 Millionen Euro.
Die Polizei Niedersachsen betont die Bedeutung von Aufklärungsarbeit und ruft die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. Hinweise zu verdächtigen Anrufen oder Beobachtungen sollten unverzüglich gemeldet werden.
PM/Landeskriminalamt Niedersachsen