Osnabrück. Bei einem Besuch am zukünftigen Bahnhalt Vehrte hat sich Landrat Dr. Michael Lübbersmann über den aktuellen Stand des „OS-Bahn“-Projektes bei der PlaNOS (Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück) informiert. Der weitere Ausbau des regionalen Schienenverkehrs ist ein zentrales Anliegen des Landkreises. Lübbersmann begrüßte ausdrücklich die Fortschritte bei der Umsetzung des Projektes.
„Das ‚OS-Bahn‘-Projekt sorgt für eine wesentlich bessere Anbindung der Städte und Gemeinden im Landkreis und stärkt daher die gesamte Region Osnabrück“, betonte der Landrat bei seinem Vor-Ort-Besuch in Belm-Vehrte. Wesentliche Elemente des PlaNOS-Konzeptes für die „OS-Bahn“ sind die Schaffung zusätzlicher Halte, ein einheitlicher 30-Minuten-Takt sowie eine bessere Verknüpfung von Bus und Bahn. „Wir konnten mit unserem Konzept die für den Schienenpersonenverkehr zuständigen Aufgabenträger in Niedersachen und in NRW überzeugen“, erläuterte PlaNOS-Geschäftsführer Dr. Stephan Rolfes. „Der Bahnverkehr wird in den kommenden Jahren erheblich und spürbar ausgebaut.“
Erste Umsetzung bereits Ende 2019
Schon ab Ende 2019 wird mit der Verlängerung des RE 2 (Osnabrück – Münster – Düsseldorf) der Bahnhof Hasbergen an allen Wochentagen im Halbstundentakt bedient. Ab 2023 wird Melle ebenfalls durchgehend alle 30 Minuten eine Nahverkehrsverbindung und einen verbesserten Anschluss in Bünde an den IC Richtung Berlin erhalten. Für Belm-Mitte, Belm-Vehrte und Alfhausen ist der Bau neuer Haltestationen vorgesehen. Aufgrund der erforderlichen Planungs- und Genehmigungsverfahren ist mit der Fertigstellung ab ca. 2025 zu rechnen. Die Gemeinde Belm will noch im laufenden Jahr Fachgutachter mit der Planerstellung beauftragen.
Verbesserungen auf der Bahnline OS-OL
Auch die Bahnstrecke Osnabrück – Oldenburg soll zukünftig alle 30 Minuten bedient werden. Allerdings macht dies einen abschnittweisen Ausbau der bisher durchgehend eingleisigen Strecke erforderlich. Geplant ist zudem, in einigen Jahren die Dieseltriebwagen durch emissionsfreie Fahrzeuge zu ersetzen. Die für den Verkehr verantwortliche Landesverkehrsgesellschaft lässt derzeit ermitteln, mit welchen Investitionen das neue Bedienungskonzept verbunden ist.
Dichterer Takt für Haller Willem
Ähnlich ist die Situation beim Haller Willem von Osnabrück nach Bielefeld. Auch hier sind für einen dichteren Takt bauliche Streckenerweiterungen erforderlich. Der Landkreis Osnabrück und die PlaNOS beraten aktuell mit dem Kreis Gütersloh und dem Nahverkehr Westfalen-Lippe die konkreten Planungen und Untersuchungen. „Auch hier sind wir zuversichtlich, gemeinsam zu guten Ergebnissen zu kommen, um auch diese wichtige Verbindung weiter zu optimieren“, so der Landrat.
Beteiligungsverfahren zum Nahverkehrsplan gestartet
Zentrales Element eines verbesserten Angebots im öffentlichen Verkehr sei zudem eine enge Verzahnung von Bus und Bahn. „Der jetzt vorliegende Entwurf des neuen Nahverkehrsplans macht dazu konkrete Aussagen für jede Strecke und jede Verknüpfungshaltestelle“, erläuterte Dr. Stephan Rolfes. Noch bis Mitte Mai läuft das öffentliche Beteiligungsverfahren zum 4. Nahverkehrsplan für Stadt und Landkreis Osnabrück. Nach Verabschiedung des Nahverkehrsplans durch den Kreistag Ende des Jahres werden diese Planungen dann in Abstimmung mit den Busunternehmen in den nächsten Fahrplänen umgesetzt. „Wir werden die Planungen nachdrücklich unterstützen, um möglichst rasch den Nahverkehr für die Bürger im Landkreis zu verbessern“, machte Dr. Michael Lübbersmann abschließend deutlich.
Hintergrund: PlaNOS
Die Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück GbR (PlaNOS) ist ein gemeinsames Unternehmen der Stadt und des Landkreises Osnabrück. Die Gesellschaft hat den Zweck, Planungsaufgaben zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Stadt Osnabrück und im Landkreis Osnabrück wahrzunehmen. Die PlaNOS entwickelt Konzepte zur Gestaltung des ÖPNV im Osnabrücker Land und unterstützt deren Umsetzung.