Osnabrück. Die neuen E-Gelenkbusse der Stadtwerke Osnabrück gehen auf Linie: Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes haben die M1 (bisher Linie 41) an der neuen E-Bus-Endwende in Haste offiziell in Betrieb genommen. Ab Samstag wird die M1 zwischen Düstrup und Haste, zunächst noch eingeschränkt, elektrisch bedient – wird mit 13 Kilometern künftig aber die längste rein elektrisch betriebene Buslinie Deutschlands sein.
Bei der Vorstellung des ersten der 13 neuen E-Gelenkbusse vom Typ VDL Citea SLFA-181 Electric im vergangenen Oktober hatte der Oberbürgerbürgermeister bereits von einer „Zeitenwende für Osnabrück“ gesprochen. „Die wird jetzt Wirklichkeit und für die Menschen in und um Osnabrück spürbar“, so Griesert, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück. „Leise, emissionsfrei und mit mehr Komfort – die neue E-Buslinie M1 ist ein gewaltiges Stück Lebensqualität für unsere Stadt und der Auftakt in ein neues Mobilitäts-Zeitalter.“ Griesert zeigte sich überzeugt, dass die Systemumstellung von Diesel- auf Elektrobusse ein Erfolg wird. „In Kombination mit dem neuen Busliniennetz und weiteren Maßnahmen ebnen wir den Weg in eine nachhaltige mobile Zukunft.“
„Das Osnabrücker E-Gefühl“
„Die Osnabrücker erwartet ab Samstag auf der M1 ein völlig neues Fahrerlebnis – auch wenn wir, anders als geplant, die M1 noch nicht komplett elektrisch fahren können“, erläuterte Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes. Die Bauarbeiten an der neuen Endwende in Haste-Ost konnten witterungsbedingt noch nicht final abgeschlossen werden. „Da wir die Endwende leider noch nicht befahren und daher dort nicht Strom tanken können, werden wir in den ersten Tagen unterstützend Dieselbusse einsetzen“, so Dr. Rolfes weiter. „Sobald die Arbeiten fertig sind, wird die M1 komplett elektrisch – damit auch alle Fahrgäste das neue E-Gefühl erleben können.“
Meilenstein M1
Die Inbetriebnahme der M1 sei für die Stadtwerke ein bedeutender Meilenstein auf einem bereits vor gut zehn Jahren eingeschlagenen Weg. „Sehr frühzeitig haben wir mit ersten Planungen für den Systemwechsel begonnen. Jetzt können wir mit ein wenig Stolz behaupten, dass wir mit der größten E-Busflotte bundesweit Vorreiter sind.“ Nach der M1 sollen vier weitere MetroBuslinien folgen und schrittweise elektrifiziert werden. Mehr als sechzig Elektrogelenkbusse werden sukzessive bis 2022 auf den Linien M1 bis M5 unterwegs sein.
Aufwendige Ladeinfrastruktur
Für den Start der M1 waren in den vergangenen Monaten umfangreiche Arbeiten für die Ladeinfrastruktur erforderlich. An den Bus-Endwenden in Haste und Düstrup wurden jeweils zwei Schnellladestationen gebaut, auf dem Stadtwerke-Busbetriebshof eine weitere Schnellladestation plus 14 Ladestationen. Für die weiteren E-Buslinien werden ebenfalls Schnellladestationen an den Bus-Endwenden sowie Depotlader benötigt. „Wir sind allen Partnern und Firmen für die bisher geleistete großartige Arbeit sehr dankbar. Ohne Strom könnten unsere Busse nun mal nicht fahren“, bedankte sich Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes.
Weiterer BMU-Förderbescheid
Rund siebzig Millionen Euro beträgt das Gesamtinvest für die komplette Systemumstellung, mehr als fünfzig Prozent der Summe kann aus Fördermitteln gedeckt werden. „Diese hohe Förderquote zeigt deutlich, dass das vorbildliche Engagement unserer Stadtwerke auch seitens der verschiedenen Fördergeber honoriert wird“, betonte Oberbürgermeister Griesert. Ganz aktuell haben die Stadtwerke einen weiteren Förderbescheid vom Bundesumweltministerium (BMU) in Höhe von 6,3 Millionen erhalten. Allein die BMU-Förderung erhöht sich damit auf 21,2 Millionen Euro. „Eine wunderbare Nachricht, passend zur heutigen offiziellen Inbetriebnahme“, so Dr. Rolfes abschließend.
Hintergrund Elektrifizierung ÖPNV
Die sukzessive Elektrifizierung des Nahverkehrs in Osnabrück ist ein wesentlicher Baustein des gemeinsamen Projekts „Mobile Zukunft“ von Stadt und Stadtwerken Osnabrück. Hierzu gehören nachhaltige Mobilitätskonzepte, die Förderung der umweltfreundlichen Nahmobilität, Förderung der E-Mobilität sowie die Stärkung des Radverkehrs und die Förderung des ÖPNV.