Osnabrück. Etwa 290 Fachleute aus Kommunalverwaltungen, Landkreisen, Regionen und Landesbehörden treffen sich vom 19. bis 20. November 2018 zur Fahrradkommunalkonferenz.
Gastgeber der Konferenz sind in diesem Jahr die Stadt Osnabrück, der Landkreis Osnabrück und das Land Niedersachsen. Die nunmehr zum zwölften Mal stattfindende Konferenz wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und von der Fahrradakademie am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) durchgeführt.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir wollen den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr weiter steigern. Gerade im Alltagsverkehr ist hier noch Luft nach oben. Das Bundesverkehrsministerium baut seine Fördermöglichkeiten weiter aus – zum Beispiel 2019 mit fünf Millionen Euro für den Abbiegeassistenten für Lastkraftwagen oder 20 Millionen Euro für investive Modellvorhaben. Für Radschnellwege der Länder und Kommunen stellen wir ab sofort 25 Millionen Euro jährlich bereit; inzwischen ist die Verwaltungsvereinbarung von allen Ländern unterzeichnet und die Mittel können abgerufen werden. Das ist besonders in urbanen Räumen und Metropolregionen für Pendler interessant.“
Verkehr hört nicht an Gemeindegrenzen auf. Eine steigende Zahl von Menschen pendelt jeden Tag zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort. Enge Verflechtungen zwischen Stadt und Umland erfordern gute Kooperationen und neue Ideen, um die Mobilität nachhaltiger und flexibler zu gestalten. Der Radverkehr bietet in dieser Hinsicht noch viel Potenzial.
Auf der diesjährigen Fahrradkommunalkonferenz diskutieren Planerinnen und Planer aus Stadt‐, Kreis‐ und Gemeindeverwaltungen mit Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden und Politik über den Radverkehr und mögliche Fördermaßnahmen. Dem übergeordneten Motto „Radverkehr in der Stadt-Umland-Beziehung“ gemäß werden auf der Fahrradkommunalkonferenz zahlreiche praxisnahe Beispiele präsentiert, wie Radverkehr in der Stadt-Umland-Beziehung noch attraktiver gestaltet werden kann. Gleichzeitig werden auch Herausforderungen des Pendelns mit dem Rad und mögliche Lösungswege besprochen.
Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Damit weiter mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, muss es als Verkehrsmittel attraktiver gemacht werden. Eine nachhaltige Förderung leistet einen entscheidenden Beitrag: Das Land Niedersachsen fördert beispielsweise Radschnellwege, die insbesondere für Pendler das Rad zu einer echten Alternative zum Auto machen. Außerdem fördern wir sichere Abstellmöglichkeiten, damit das Fahrrad auch am Zielort mit gutem Gewissen abgestellt werden kann. Wichtig ist zudem ein reger Austausch über vorbildliche Lösungen, wie hier auf der Fahrradkommunalkonferenz. Einen maßgeblichen Beitrag dazu wollen wir auch mit unserer bewährten Broschüre ‚Fahrradland Niedersachen/Bremen‘ leisten, deren neuste Ausgabe ich heute druckfrisch präsentieren kann.“
Dr. Winfried Wilkens, Kreisrat Landkreis Osnabrück: „Insbesondere Pendler können bei gut ausgebauter Radverkehrsinfrastruktur wie etwa Radschnellverbindungen verstärkt auf das Fahrrad gelockt werden. Um im Radverkehr regional voranzukommen, müssen Radrouten ohne Brüche über Gemeindegrenzen hinweg angelegt und unterhalten werden. Daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren Nachbarn.“
Frank Otte, Stadtbaurat Stadt Osnabrück: „Mehr Radverkehr hilft den Städten, ihre Verkehrs- und Umweltprobleme zu lösen. Dafür brauchen wir eine gute Radinfrastruktur, auf der Radfahrer sicher und gerne unterwegs sind. Die Zeit ist reif, dabei den Straßenraum neu zu denken und innovative Elemente einzusetzen. Wir freuen uns, der Fachwelt die realisierten Lösungen in Osnabrück zu zeigen.“