Berlin (dts) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilt den gestrigen massiven russischen Raketenangriff auf die Ukraine, bei dem in Kiew auch ein Kinderkrankenhaus getroffen wurde, scharf. Die Attacke sei ein „furchtbares Kriegsverbrechen“, das erneut zeige, mit welch „unfassbarer Unmenschlichkeit“ Putin seinen Krieg gegen die Ukraine führt, sagte Faeser am Dienstag.
„Wenn wir diese Grausamkeit des Krieges sehen, wird deutlich, wie wichtig es ist, dass inzwischen 1,18 Millionen Menschen aus der Ukraine in Deutschland Schutz gefunden haben vor Putins Raketen und Panzern“, so die SPD-Politikerin weiter. „Damit haben wir viele Menschenleben gerettet. Unter den Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland sind mehr als 350.000 Kinder und Jugendliche. Wir werden sie in Deutschland weiter schützen.“
Zugleich werde man die humanitäre Unterstützung mit aller Kraft fortsetzen, so Faeser. „1.116 schwer verwundete, verletzte und kranke Ukrainerinnen und Ukrainer haben wir inzwischen evakuiert. Viele Opfer haben Gliedmaßen verloren, sie haben Schuss- und Explosionsverletzungen.“ Sie bekämen in Deutschland die bestmögliche medizinische Behandlung. Dies sei ein Gebot der Menschlichkeit. Weitere Evakuierungen stünden unmittelbar bevor, so die Bundesinnenministerin.
Am Montagmorgen hatte Russland verschiedene Städte in der Ukraine mit Raketen und Marschflugkörpern angegriffen. In Kiew wurde dabei auch ein Kinderkrankenhaus getroffen. Insgesamt starben nach ukrainischen Angaben durch das russische Bombardement 38 Menschen, darunter vier Kinder. Etwa 115 Menschen sollen verletzt worden sein. Der Vorfall hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Moskau bestreitet, zivile Ziele angegriffen zu haben und spricht davon, dass herabstürzende Trümmerteile von abgefangenen Raketen die Schäden verursacht hätten.
Die Ukraine bittet seit Längerem um eine weitere Stärkung der Flugabwehr, insbesondere um weitere Systeme vom Typ Patriot. Diese sind bei vielen Nato-Staaten im Einsatz. Da die Munition kostspielig ist und ihre Nachproduktion lange Zeit in Anspruch nimmt, stehen viele Länder einer Lieferung jedoch skeptisch gegenüber.
Foto: Nancy Faeser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur