Osnabrück. Wie andere Großstädte, insbesondere wenn sie auch Hochschulstädte sind, hat Osnabrück zu wenig Wohnraum für seine wachsende Einwohnerzahl. Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Thomas Fillep, verantwortlicher Stadtrat für die Baulandoffensive, haben sich am Mittwoch, 19. September, deshalb einen Überblick über aktuelle Wohnbauvorhaben verschafft und im ganzen Stadtgebiet zahlreiche Bauprojekte besichtigt.
„Unser ehrgeiziges Ziel ist es, für 2020 das Planungsrecht für mindestens 3.000 Wohneinheiten zu schaffen. Dieses Planungsrecht ist Grundlage zur Errichtung von erforderlichem Wohnraum. Heute habe ich mir interessante Wohnbauprojekte in unserer Stadt angesehen. Diese stehen stellvertretend für viele weitere ambitionierte Vorhaben in Osnabrück. Mit diesen acht Projekten und einer Investitionssumme von über 50 Millionen Euro entstehen in Osnabrück rund 200 Wohnungen in verschiedenen Marktsegmenten“, erklärt Osnabrücks Verwaltungschef Wolfgang Griesert.
Stadtrat Thomas Fillep ergänzt: „In Osnabrück gibt es deutlich zu wenig Wohnraum. Unsere Aufgabe ist es deshalb, schnell und ausreichend deutlich mehr Bauland auszuweisen und dafür zu sorgen, dass auch tatsächlich gebaut wird. Wir müssen private Investoren und unsere gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften effizient unterstützen und bürokratische Hürden abbauen. Unser Ziel ist auch, dass in Osnabrück kostengünstige, bezahlbare Wohnungen und Häuser entstehen.“
Acht Wohnbauprojekte und ein Baulandentwicklungsprojekt haben Griesert und Fillep besucht. Besichtigt wurden Bauvorhaben der Wohnungsbaugenossenschaft Osnabrück eG (WGO), der HVO-Heimstättenverein Osnabrück Wohnungsbau-Genossenschaft, der Sparkasse Osnabrück/Stephanswerk Wohnungsbaugesellschaft, der ERO Bauträger GmbH, Futura Invest und der
Hageloft GmbH. Die Tour endete mit der Besichtigung des noch zu entwickelnden „Wohnparks Große Eversheide“, der in Eversburg Potential für mehr als 150 neue Wohneinheiten bieten könnte, wenn 2019 die Planungs- und Grundstücksneuordnungsverfahren abgeschlossen sind.
Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert zieht Bilanz: „Als Fazit unserer Besichtigung Osnabrücker Bauprojekte stellen wir nicht nur fest, dass es viele Menschen gibt, die Wohnungen suchen, es gibt im Umkehrschluss auch zahlreiche Investoren, die händeringend Baugrundstücke suchen, um eben diesen dringend gesuchten Wohnraum zu errichten. Wir brauchen weniger eine städtische Wohnungsbaugesellschaft, sondern in erster Linie Bauland! Wir wollen mit unserer Baulandoffensive private Grundstückseigentümer animieren, jetzt Flächen für den Wohnungsbau bereitzustellen. Erfreulich waren zudem die überwiegend guten Rückmeldungen der Investoren über die Arbeit der städtischen Bauverwaltung, was sowohl Änderungen der Bebauungspläne als auch die Abwicklung der Bauanträge betrifft.“
Hintergrund:
Osnabrück ist das prosperierende Oberzentrum einer Wirtschaftsregion mit rund 780.000 Einwohnern, die Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen berührt. Über 170.000 Einwohner leben in der familienfreundlichen Stadt, auch 55.000 Pendler aus der Region fahren täglich zu ihrem Arbeitsplatz. Über 25.000 Studierende wissen Osnabrück als attraktiven Lernstandort zu schätzen. Sie ist die einzige deutsche Großstadt mitten in einem Naturpark. Die „Grünen Finger“ reichen bis in Stadt, in den meisten Vierteln ist es möglich, naturnah zu wohnen. Kurzum: In Osnabrück möchte man leben. Aber: Wie in vielen anderen deutschen Großstädten fehlt es an Wohnraum.
Um der großen Nachfrage gerecht werden zu können, haben Rat und Verwaltung sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 das Planungsrecht für mindestens 3.000 neue Wohneinheiten zu schaffen. Für dieses Ziel hat die Stadt das „Entwicklungskonzept 2020 – Wohnen und Gewerbe“ entworfen. Ein Lenkungskreis mit Experten aus Politik und Verwaltung prüft, ob und unter welchen Voraussetzungen Flächen für Neubauten verfügbar sind und wo vorhandene Baulücken geschlossen werden können.
Dies alles mit Erfolg: So sind seit 2015 für geschätzt 1.580 Wohneinheiten Satzungsbeschlüsse für Bebauungspläne erfolgt. Jetzt geht es darum, dass auch tatsächlich gebaut wird.