Vom 17. bis 23. April stand die Überprüfung von Geschwindigkeit und Sicherheitsabstand im Straßenverkehr im Fokus der Polizei. An rund 100 Kontrollorten waren zahlreiche Beamte der Polizeidirektion Osnabrück, vom Teutoburger Wald bis zu den ostfriesischen Inseln, im Einsatz – 20.000 Fahrzeuge wurden kontrolliert. Fazit: Jeder achte kontrollierte Verkehrsteilnehmer war zu schnell unterwegs. Besonders die Bekämpfung von gravierenden Geschwindigkeitsverstößen spielt weiter eine wichtige Rolle bei der Verkehrssicherheitsarbeit.
2.416 Verstöße wegen Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit stellten die Einsatzbeamten in der einwöchigen Verkehrsaktion fest. Davon waren 761 Verkehrsteilnehmer so schnell unterwegs, dass ihnen nicht nur ein Bußgeld, sondern auch mindestens ein Punkt droht. 75 Fahrzeugführer müssen sogar mit einem einmonatigen Fahrverbot, einem empfindlichen Bußgeld in dreistelliger Höhe und mehreren Punkten rechnen, da sie viel zu schnell unterwegs waren. Einen Negativrekord stellte eine Fahrerin aus Ostfriesland mit ihrem Pkw dar. Sie war in einer Ortschaft mit 95 Km/h anstatt der erlaubten 50 km/h unterwegs. Neben dem einmonatigen Fahrverbot hat sie ein Bußgeld von 200 Euro und zwei Punkte zu erwarten. „Besonders die gravierenden Geschwindigkeitsverstöße haben wir im Blick, da die Schwere der Verletzungen bei Verkehrsunfällen unmittelbar mit der gefahrenen Geschwindigkeit zusammenhängt“, so Marco Ellermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück.
Bei der Überprüfung des Sicherheitsabstandes fielen der Polizei besonders LKW auf, die es mit dem vorgeschriebenen Abstand nicht so genau nahmen. Die Polizei empfiehlt innerhalb geschlossener Ortschaften einen Abstand von 15 m bei 50 km/h oder 3 Pkw-Längen. Außerhalb geschlossener Ortschaften gilt der Anhaltspunkt „halber Tachostand“ bei guten Sicht- und Straßenverhältnissen – bei 100 km/h also 50 Meter. Eine optische Unterstützung können die Leitpfosten bieten, deren Abstand 50 Meter beträgt. „Trotz aller Empfehlungen und Vorgaben sollten Fahrzeugführer jede Verkehrssituation individuell beurteilen und den Abstand zum Vorausfahrenden den unterschiedlichen Wetterlagen anpassen“, so Ellermann.
Noch dazu fielen bei den Kontrollen 10 Verkehrsteilnehmer auf, die ohne eine gültige Fahrerlaubnis unterwegs fahren, weitere 11 lenkten ihr Fahrzeug unter dem Einfluss von alkoholischen Getränken bzw. anderer berauschender Mittel. Die zurückliegende Kontrollwoche fand im sogenannten TISPOL-Verbund (Traffic Information System Police) statt. Dieser stellt den Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der EU dar, die durch gemeinsame Aktionen die europaweit häufigsten Unfallursachen bekämpfen.