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Elefantenjungtier Minh-Tan erobert Außenanlage

Elefantenjungtier Minh-Tan, geboren am 04. Juli 2017, darf nun mit Mutter Douanita und Schwester Sita die große Außenanlage erkunden und ist dort für Besucher gut zu sehen. Foto: Zoo Osnabrück (Lisa Josef)

Der in der vergangenen Woche im Zoo Osnabrück geborene Elefantenjungbulle Minh-Tan entwickelt sich gut. Nun durfte er die große Außenanlage an der Seite von Mutter Douanita und Schwester Sita erobern. Damit ist er auch für Besucher gut zu sehen. 
„Minh-Tan entwickelt sich wirklich gut – er trinkt regelmäßig bei seiner Mutter, schläft viel und zwischendurch untersucht er sehr lebhaft seine Umgebung“, berichtet Andreas Wulftange, Biologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo Osnabrück. Dabei zeigt Minh-Tan durchaus Humor und Gelassenheit: „Er wirft sich zum Beispiel gerne in das frische Gras, das eigentlich für Douanita und Sita zum Fressen gedacht ist. Wenn diese dann anfangen zu fressen, greift er gerne mit seinem kleinen Russel nach dem frischen Grün im Rüssel der Großen. Außerdem schläft er überall, auch wenn Mutter und Schwester direkt um ihn herum noch aktiv sind.“ Nun durfte der kleine Asiatische Elefant auch die große Außenanlage erobern.
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Bislang hielt sich die kleine Familie noch im Haus und im Vorhof auf, damit Minh-Tan sich erstmal an seine Umgebung gewöhnen konnte und mit mehr Sicherheit auf seinen Beinen stehen lernte. Auf der großen Außenanlage kann er nun viel entdecken und gleichzeitig können die Zoobesucher ihn besser beobachten. Dabei hat Mutter Douanita ihn immer gut im Blick, berichtet Wulftange: „Sie passt wirklich sehr gut auf ihn auf und wird es ihr zu wild, holt sie ihn mit ihrem Rüssel zu sich. Auch ihre ältere Tochter Sita weist Douanita entsprechend in die Schranken. Sita darf sich mit um Minh-Tan kümmern, muss aber zwischendurch auch Ruhe geben. Da beschwert sich Sita manchmal lautstark.“

Intensive Beobachtung des Elefantenjungtieres

Auch die Zoomitarbeiter achten intensiv auf den besonderen Nachwuchs, schließlich ist Minh-Tan der erste Elefantennachwuchs im Zoo Osnabrück: „Wir beobachten sein Verhalten ganz genau, ob er genug trinkt, schläft, wie er läuft oder wie Haut und Schleimhäute aussehen. Zusätzlich tauschen wir uns auch mit Kollegen anderer Zoos aus.“ Elefantenbulle Minh-Tan war in der Nacht auf Dienstag, den 4. Juli, geboren. Douanita (29 J.) war im März 2017 tragend mit ihrer vierjährigen Tochter Sita aus dem Zoo Prag nach Osnabrück gekommen. Elefantenmütter sind insgesamt 22 Monate tragend – Vater von Minh-Tan ist der Prager Elefantenbulle Ankhor. In Osnabrück leben neben Douanita, Sita und Minh-Tan noch der große Bulle Luka (44 J.) sowie die Elefantenjungbullen Shanti (9 J.) und Shahrukh (8 J.). „Wir halten die Bullen und die kleine Familie getrennt, aber sie begrüßen den kleinen Minh-Tan immer mit ihrem Rüssel am Gitter. Damit ist für die großen Bullen alles geklärt und sie kümmern sich nicht weiter um ihn“, berichtet Wulftange. In der Wildbahn leben Elefanten in sogenannten Matriarchaten, das heißt die Weibchen schließen sich mit ihrem Nachwuchs zu Gruppen zusammen und haben hier eine feste Struktur. Männliche Elefanten schließen sich, nachdem sie die Weibchengruppen verlassen müssen, zu Jungbullengruppen zusammen. Im Erwachsenenalter leben sie alleine und treffen nur zur Paarung auf die Weibchen.

Zuschauen beim medizinischen Training

Beim sogenannten medizinischen Training schaut Minh-Tan gerne interessiert zu, schläft aber auch zwischendurch mal eine Runde: „Wir halten unsere Elefanten im geschützten Kontakt, das heißt, es ist immer eine Schutzbarriere zwischen Mensch und Elefant. Damit wir unsere Tiere trotzdem optimal versorgen können, üben wir mit ihnen mithilfe von Leckerli bestimmte Bewegungen, damit wir zum Beispiel in den Mund schauen oder Fußpflege machen können“, erläutert Wulftange. Minh-Tan ist für dieses Training noch zu klein, kann sich aber schon so einiges von seiner Mutter oder Schwester abschauen – wenn er nicht gerade schläft.
Asiatische Elefanten gelten als „stark gefährdet“, da ihr Lebensraum, der Regenwald, zerstört wird. Umso wichtiger ist die wissenschaftlich geführte Nachzucht in zoologischen Gärten, um eine stabile Population unabhängig von der weiteren Entwicklung in der Wildbahn aufzubauen und so zum Erhalt der Tierart beizutragen.