Osnabrück. Der private Onlineeinkauf ist heutzutage unkompliziert und mit wenigen Klicks erledigt. Dieser Vorgang findet in Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen hingegen oft noch analog statt. Vor allem im Gesundheitssektor ist die Nutzung elektronischer Beschaffungslösungen mit etwa 36% wesentlich weniger verbreitet als in anderen Branchen mit durchschnittlich 64%. Und während bei Letzteren ca. zwei Drittel der Unternehmen ihren elektronischen Einkauf mit einer digitalen Warenwirtschaftslösung verknüpft haben, ist es in der Gesundheitsbranche nur jedes zehnte. Dies nahmen drei Gründer zum Anlass, um die tenderpilot GmbH ins Leben zu rufen: Eine intuitiv bedienbare Onlinelösung für den digitalen Einkauf.
Das Jungunternehmen hat die elektronische Ausschreibungs- und Bestellplattform, zunächst speziell für Unternehmen im Gesundheitsbereich, entwickelt. Einkäufer von Sozial- und Gesundheitseinrichtungen können hier alle Lieferanten zentral über eine Einkaufsplattform von der Ausschreibung über Bestellanforderungen bis zur Zahlung verwalten. Auf diese Weise werden Transparenz, Effizienz und Kosteneinsparungen erreicht. „Im Gesundheitssektor, der Produktion oder auch im Handel sind die Einkaufsprozesse oft intransparent, teuer und langsam. Wir wollen das mit unserer Onlineplattform ändern“, erklärt Jörg Bührmann, einer der Gründer der tenderpilot GmbH. Neben Herrn Bührmann sind mit Christian Klumpe und Christoph Spanner zwei weitere Gründungsmitglieder Teil des Teams, die ihr Know-How in den Bereichen Finanzen sowie Vertrieb und Marketing mit einbringen und in verschiedenen Branchen tätig waren. Während Herr Klumpe in den letzten Jahren in unterschiedlichen Startups bei der Digitalisierung mitgewirkt hat, konzentriert sich Herr Spanner bei tenderpilot primär auf die Produktentwicklung.
Corona: tenderpilot hilft
In der aktuellen Situation der Covid-19-Pandemie zeigen sich in vielen klassischen Einkaufsszenarien die Schwachstellen: Persönliche Kontakte, unflexible und damit teils langwierige Verhandlungen mit Lieferanten führten schnell zu Lieferengpässen, vor allem im Gesundheitssektor. Auch das gestiegene Arbeitspensum kollidiert mit der Produktbeschaffung. „20% der Zeit verbringt das Personal mit logistischen Tätigkeiten“, berichtet eine Pflegeeinrichtung. Zeit, die bei den Patienten dringend benötigt wird und mithilfe von tenderpilot bei der Materialbeschaffung eingespart werden kann.
Einkauf 4.0
Am 1. August 2020 hat die tenderpilot GmbH ihr neues Büro im InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) bezogen. Von dort aus soll ein dynamisches Team aufgebaut werden, das die tenderpilot-Plattform weiter optimiert sowie um neue Funktionen ergänzt. Eine dieser Funktionen ist ein frei zugänglicher Ersparnis-Rechner auf der Unternehmenswebsite, der Interessenten vorab eine grobe Schätzung der Einsparungen aufgrund aktueller Daten ermöglicht. Sowohl die Kunden wie auch die Lieferanten sollen von tenderpilot in gleichem Maße profitieren: Während beide Seiten die Einkaufsprozesse digitalisieren und verschlanken, ziehen sie ebenso ihren Nutzen von einem größeren Marktplatz. Dabei verspricht tenderpilot eine höchstmögliche Transparenz, eine garantierte Neutralität und eine nutzerorientierte Entwicklung der Plattform. Eine Internationalisierung wird in Zukunft angestrebt.