Belm. In Belm gibt es viele Straßennamen, die einen lokalen Zusammenhang haben und auf Orte oder Örtlichkeiten hinweisen, etwa „An der Mergelkuhle“, „Zum Sportplatz“, „Grenzweg“ oder „Auf dem Berge“, oder auch nach bekannten Persönlichkeiten benannt sind.
Im Volksmund bekannten „Musikantenviertel“ gibt es etwa die Lyrastraße, Haydn, Beethoven und Brahms werden ebenso mit einer Straße in Belm gewürdigt wie die Maler Rembrandt, Dürer, Hans Holbein und andere. Auch deutsche Politiker finden sich in Belmer Straßennamen wieder, wie Konrad Adenauer, Theodor Heuss und Erich Ollenhauer. Im neuen Wohngebiet Up de Heede haben Namen einen Bezug zur Belmer Ortsgeschichte, etwa der „Wahner Hof“ oder „Zum Rittergut“, und es wurden Straßen nach verdienten weiblichen Persönlichkeiten der deutschen Geschichte benannt, Anne Frank, Käthe Kollwitz, Nelly Sachs. Wer diese Personen waren und was ihre Leistungen und Verdienste waren, hat man in der Regel in der Schule gelernt.
Aber auch nach Persönlichkeiten der Belmer Heimatgeschichte wurden und werden Straßen in der Gemeinde benannt, die heute vielleicht bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr so bekannt sind. Wer zum Beispiel Gustav Meyer oder Karl Adams waren, wissen wohl nur wenige Belmer. Das soll sich jetzt an ausgewählten Straßen ändern, an sieben Straßen werden in Kürze kleine Zusatzschilder angebracht, die Erläuterungen zur Namensgeberin oder Namensgeber der Straße geben. Den Anfang machen im neusten Belmer Baugebiet „Östlich Up de Heede“ die „Heinrich-Kreutzjans-Straße und der „Ludwig-Glüsenkamp-Weg“. Heinrich Kreutzjans war von 1971 bis 1999 Pfarrer in den katholischen Kirchengemeinden und Belms erster und bisher einziger Ehrenbürger. Ludwig Glüsenkamp war von 1976 bis 1989 Belmer Bürgermeister und hat nach der Gebietsreform die Entstehung der heutigen Gemeinde Belm mit geprägt.
Bei einem Pressetermin zur Einweihung der neuen Straßen-Zusatzschilder würdigten langjährige Weggefährten die Verdienste der beiden Belmer Persönlichkeiten. „Heinrich Kreutzjans und Ludwig Glüsenkamp haben beide eine kulturelle Menschlichkeit gelebt und ausgestrahlt“, sagt Pastor Arnold Kuiter. Ratsherr Jochen Becker ergänzte, dass beide oft in dem Gebiet des heutigen Baugebietes beim Spazierengehen anzutreffen gewesen seien und deshalb der Ort der nach ihnen benannten Straßen besonders gut gewählt sei. Dass der „Ludwig-Glüsenkamp-Weg“ und die „Heinrich-Kreutzjans-Straße“ direkt benachbart seien, lobte auch der frühere Ratsherr Günter Landwehr mit einem Augenzwinkern: „Das würden beide gutheißen, denn sie waren miteinander befreundet und spielten oft zusammen Doppelkopf“.
Neben Heinrich Kreutzjans und Ludwig Glüsenkamp werden auch der Karl-Adams-Weg, der Gustav-Meyer-Weg, die Hortmarstraße, der Strothmannsweg und der Pastor-Meyer-Weg in Icker Zusatzschilder mit Erläuterungen zum Namensgeber erhalten.