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Work-Life-Balance: Das Schlagwort mit Tiefgang

Foto: freepik

Die Arbeitswelt befindet sich immer im Wandel. Und zu jeder Zeit stellt sich die Frage, welcher Wandel gerade besonders relevant ist. Arbeitnehmer fordern zunehmend freiheitlich orientierte Arbeitsbedingungen, die nicht nur der ökonomischen Effizienz dienen, sondern Lebensqualität in den Mittelpunkt rücken. Arbeitgeber sind mehr denn je gefordert, diese Ansprüche ernst zu nehmen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen – nicht zuletzt angesichts des Personalmangels.

Arbeitnehmerforderungen und schlechte Personalsituation

Die Möglichkeiten, wertige Arbeitsbedingungen zu schaffen, sind vielfältig. Ob Firmenwagen und Tankkarte (wie von radius.com/de-de/) oder ein Gleitzeitmodell – oft sind die Optionen gar nicht exotisch. Zeit und freie Gestaltung sind besonders hoch im Kurs. Arbeitnehmer wünschen sich zunehmend flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Möglichkeiten und eine Entkopplung von starren und vermeintlich bewährten Strukturen.

Diese Forderungen beruhen auf einem Bedürfnis nach Selbstbestimmung, das ziemlich sicher schon immer existierte. Erst jetzt fällt dieses mit einer Ausgangssituation auf dem Arbeitsmarkt zusammen, die es möglich macht, dass das Bedürfnis auch gehört wird.


Wenig Fachkräfte, neue Erkenntnisse und hohe Fluktuation

Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden und die Erkenntnis aus den Corona-Jahren, dass produktives Arbeiten nicht zwangsläufig an Bürozeiten gebunden ist, sind und waren Katalysatoren für moderne Arbeitsmodelle. Für Arbeitgeber erhöht sich der Druck zusätzlich durch eine hohe Fluktuation. Wenn die Arbeitsbedingungen nicht passen, wechseln Arbeitnehmer häufiger den Arbeitgeber.

Die Erkenntnis: Dem Ruf nach besseren Arbeitsbedingungen zu folgen, kann die Arbeitgebermarke eines Unternehmens drastisch aufwerten – ohne Produktivitätsverluste.

Verantwortung der Arbeitgeber: Konkret werden

Der Obstkorb hat ausgedient. Attraktiv ist, was Mehrwert schafft. Und das muss nicht zwingend an eine monetäre Investition gekoppelt sein, sondern lässt sich schon mit einem variablen Arbeitszeitmodell realisieren. Heiß begehrte Maßnahmen für eine bessere Work-Life-Balance im Unternehmen sind:

  • Keine Bindung an Betriebsferien
  • Fahrtkostenzuschuss
  • Unbefristete Arbeitsverträge
  • Gleitzeitmodell
  • Home-Office-Optionen
  • Eigenverantwortliche Arbeitszeitplanung

Ein Plädoyer für die jüngeren Generationen

Junge Menschen streben nicht weniger Engagement an. Sie fordern zeitgemäße Rahmenbedingungen, die ihre individuellen Lebensentwürfe unterstützen. Trotzdem hält sich hartnäckig die Behauptung, dass Work-Life-Balance zu fordern, der Faulheit junger Generationen entspringt. Die oft geäußerte Kritik der Babyboomer an der Arbeitsmoral von Gen Y und Gen Z rührt jedoch vielmehr aus dem sogenannten Alterseffekt.

Dieser besagt, dass in einem jüngeren Alter alle Generationen gleichermaßen nach fairen und entspannten Arbeitsbedingungen streben. Durch die Änderung der Sichtweise mit fortschreitendem Alter erfahrt jedoch jede Generation einen Wertewandel. Arbeit wird wichtiger. Der Kontrast zu den jüngeren Menschen fällt dann vor allem den älteren auf und wird als Faulheit missverstanden, obwohl sie selbst im selben Alter ähnliche Bestrebungen verfolgten.