Osnabrück. Seit dem Bekanntwerden der hohen Infektionszahlen in einem Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück steht der Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück in engem Austausch mit dem betroffenen Unternehmen sowie dem zuständigen Kreis Gütersloh.
Hintergrund ist, dass nach dem aktuellen Erkenntnisstand rund 30 Mitarbeiter des Betriebs ihren Wohnsitz in Stadt oder Landkreis Osnabrück haben. Eine Testung unter dieser Personengruppe ist veranlasst und zum Teil auch schon durchgeführt worden, wobei sich bislang keine Infektionsfälle ergeben haben. Für den Fall, dass es über die genannten 30 Personen hinaus weitere mit Arbeitsplatz bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück und Wohnsitz in Stadt oder Landkreis Osnabrück geben sollte, hatte der Gesundheitsdienst verfügt, dass diese sich mit seiner Corona-Hotline 0541 501-1111 in Verbindung setzen müssen. Bisherige Anrufe hierzu hatten aber keinen „Tönnies-Hintergrund“, so das in diesen Fällen keine Maßnahmen ergriffen werden mussten.
Im Regelfall würden Landkreis und Stadt für alle Einzelfälle Quarantänen für Erkrankte und Kontaktpersonen verhängen. Aufgrund des massiven Ausbruchs hatten sie allerdings eine beschleunigte und umfassende Vorgehensweise gewählt, indem per Allgemeinverfügung bestimmt wurde, dass sich die betroffenen Mitarbeiter umgehend in eine zweiwöchige Quarantäne begeben.
Der Landkreis hatte zudem verfügt, dass es bis zum 29. Juni keinen Personalaustausch zwischen dem Betrieb in Rheda-Wiedenbrück und einem Schwesterunternehmen im Nordkreis geben darf. Da der Betrieb im nördlichen Landkreis Osnabrück aufgrund der geplanten Vergrößerungen Personal aus Rheda-Wiedenbrück einsetzen möchte, wurden auch die Rahmenbedingungen für die Versetzung von Personal nach Ablauf der Sperrfrist vereinbart. So wurde festgelegt, dass bei den danach vorgesehenen Wechseln die betreffenden Mitarbeiter zunächst eine einwöchige Quarantäne durchlaufen und dann auf das Virus getestet werden, bevor sie zum Einsatz kommen dürfen.
Der Gesundheitsdienst hat zudem 60 Kinder und Jugendlichen aus dem Kreis Gütersloh ermittelt, die auf eine Schule im Landkreis Osnabrück gehen. Bei der Abklärung ergab sich allerdings, dass die Familien der betroffenen Schülerinnen und Schüler keine Verbindung zum Schlachtbetrieb haben, so dass diese auch weiterhin den Unterricht besuchen können.
Der Gesundheitsdienst ermittelt zudem Unternehmen aus der Region, die in Rheda-Wiedenbrück tätig sind. Dabei handelt es sich nicht um Subunternehmen, sondern um Betriebe, die zum Beispiel Instandhaltungsarbeiten erbringen. Bislang wurde eine Coronainfektion bestätigt bei einer im Landkreis Osnabrück lebenden Person, die bei einem Dienstleistungsunternehmen mit Bezug zum Ausbruchsgeschehen beschäftigt ist. Für eine weitere enge Kontaktperson wurde die häusliche Absonderung verfügt und unmittelbar eine Testung veranlasst. Alle Personen, wie etwa Beschäftigte von Dienstleistungsunternehmen, die in den vergangenen zwei Wochen Kontakt zum Standort Rheda-Wiedenbrück der Unternehmensgruppe Tönnies hatten, werden dringend gebeten, sich mit der Corona-Hotline des Gesundheitsdienstes in Verbindung zu setzen. Telefon: 0541/501-1111.