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Rechtsextremismus in Deutschland: Forscher sehen weiterhin klares Ost-West-Gefälle

Mit Blick auf Rechtsextremismus im Alltag sehen Forscher in Deutschland weiterhin ein klares Ost-West-Gefälle.

„Natürlich ist es ein gesamtgesellschaftliches Problem und der Westen ist davon nicht gefeit“, sagte Romy Arnold vom Bundesverband Mobile Beratung am Dienstag in Berlin auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur. „Aber man muss auch anerkennen, angesichts der Einstellungsmerkmale der Wahlergebnisse für extrem rechte Parteien, dass es da schon ein starkes Ost-West-Gefälle gibt.“

Matthias Quent, Rechtsextremismus-Forscher an der Hochschule Magdeburg-Stendal, ergänzte, dass in Westdeutschland eine andere politische Kultur, zivilgesellschaftliche Infrastrukturen und auch Parteibindungen viel länger und stabiler gewachsen seien als das in Ostdeutschland der Fall sein konnte. Das extrem rechte Einstellungspotenzial unterscheide sich zwischen Ost und West aber nicht signifikant und „bei jungen Menschen eigentlich überhaupt nicht“. Und auch das Potenzial für Wahlgewinne der AfD sei nicht so unterschiedlich.

Mit Blick auf einen möglichen Unterschied zwischen Stadt und Land, zeigte sich unterdessen Theresa Donner, Mitinitiatorin des sogenannten „Wir-Festivals“ in Halle (Saale), auf dts-Anfrage davon überzeugt, dass Projekte wie ihres auch in kleineren Städten wie zum Beispiel Zeitz funktionieren könnten. Bei dem Festival habe man ein Angebot für die ganze Stadt geschaffen, sagte sie. „In dem Moment, wo es eine aktive Bürgerschaft gibt, die dazu bereit ist, was zu organisieren, bei dem sich viele Menschen dazugehörig fühlen und wo es zu einem Austausch kommt, sehe ich keinen Unterschied, warum das in Zeitz nicht funktionieren sollte.“

Foto: via dts Nachrichtenagentur